Topmann Software Engineering


    Umsetzungsorientierte Planung und Realisierung von IT-Projekten im SAP-Umfeld


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Seit hundert Jahren nichts Neues ....

Vor einiger Zeit war im Stadtmuseum Münster eine Ausstellung über die Geschichte der lokalen Industrie. Es wurden viele alte Geschäftspapiere aus der Gründerzeit gezeigt. Rechnungen auf wunderschönem Geschäftspapier. Oben im Briefkopf eine Ansicht des Betriebs, mit rauchenden Schornsteinen. Die Umgebung sah noch ganz ländlich aus. Nur wenige Häuser und Wege waren zu sehen, wohl aber ein Eisenbahn- und ein Kanalanschluß. Die Rechnungspositionen waren in dekorativer und individueller, aber deutlich lesbarer Handschrift eingetragen. Der Beruf des Schreibers und Kontoristen hat bestimmt seine eigene Ehre gehabt.

Seither sind mehr als hundert Jahre vergangen. Die Rechnungen und Bestellungen werden nicht mehr mit der Hand geschrieben. Ob sie schöner geworden sind, mag die Nachwelt entscheiden. Aber sobald die Belege das Unternehmen verlassen, würde sich der Kontorist des 19. Jahrhunderts wieder gut auskennen: Es geht per Post (naja, per Fax) zum Geschäftspartner. Und dort werden die Angaben dann wieder sorgfältig erfaßt und verbucht. Da hat sich nicht soviel getan.

"Hat Ihr Akustikkopler eine FTZ-Zulassung..?!?!"

War ja auch schwierig. Ich habe irgendwo noch die Logs meiner Mailbox-Besuche aus den 80er Jahren. Boahh, eyh! Das ging mit dem Akustikkoppler los. Übertragungsrate: 300 Baud. Die Gretchenfrage: Hat das Ding eine FTZ-Zulassung oder nicht? Nein? Fünf Jahre Gefängnis? Rebell in den Datennetzen! Die Mailboxen hatten etwa den Charme und Inhalt eines schwarzen Bretts in der Uni-Mensa. Es lohnt sich der Besuch im Heinz-Nixdorf-Museum (www.hnf.de). Dort steht so einiges aus der romantischen Frühzeit der Datennetze. Jedenfalls hatte das alles nichts im Geschäftsablauf eines seriösen Unternehmens zu suchen. Punkt.

"Bin ich schon drin?"

Dann kam das Internet. Die "Mega-Mailbox". Neulich sah ich einen Hochschulprofessor in einem Fernseh-Interview. Dieser weise Mann kritisierte, daß sich in der Computertechnik seit Jahrzehnten nichts getan hätte. Sie wäre ja nur schneller und mehr geworden, aber eigentlich nichts neues. Gerne hätte ich die Koryphäe gefragt, ob sie den Unterschied zwischen fünf und einigen Milliarden Gehirnzellen auch für irrelevant hält. Naja. Quantität schlägt tatsächlich irgendwann in Qualität um. Dieser Sprung ist im Internet eingetreten. Aus der etwas miefigen Idylle der Mailboxen ist wirklich ein Informationskosmos entstanden, der fundamental neu ist.

Trotzdem blieb der Zugang ins Netz schwierig. Man war immer noch stolz, wenn man es endlich geschafft hatte. "Bin ich schon drin?" (Zitat: Boris Becker). Teuer war es außerdem auch. Und unsicher.

Der Boom

oder

Tulpen sind kostbar: "The Great Crash 1929 ..."

Es wurde aber besser. Nicht mehr nur Computer-Freaks tummelten sich im Netz. Das Netz wurde Medienthema. Die Leute sind nicht dumm. Sie spürten, daß hier etwas wirklich Neues kam. Die ganz Cleveren stellten sich einen Rechner unter den Küchentisch, schlossen ihn ans Internet an und gründeten eine Aktiengesellschaft. Diese wurde am Neuen Markt notiert und beschäftigte die Phantasie der Investoren. Die Folge waren Investitionen. Je schneller das investierte Kapital verbraucht war, desto dynamischer war die Gesellschaft. Das rechtfertigte natürlich weitere Investitionen in das dynamische Unternehmen.

Undsoweiter.

Als die Investoren wieder zu sich kamen, war der Kater groß.

Dig it:

".. if you ever want to have a fist in your eye, just mention the saturday night fish fry..."

Also. Mit e-business oder e-irgendwas brauchte man niemand mehr zu kommen. Das war im Jahr 2001.

Zwei Jahre später ist man wieder nüchtern. Wie sieht es aus? Es gibt ein stabiles globales Netzwerk. Die Übertragungsraten sind gut. Die Kosten sind niedrig. Die Sicherheit ist hoch. Es gibt viele Menschen, die sich damit auskennen. Es ist eine neue Infrastruktur entstanden, die es in dieser Form noch nie gegeben hat.

"Let's roll!"

Jetzt -- erst jetzt -- gibt es das Fundament für integrierte unternehmensübergreifende Geschäftsabläufe. Rationalisierungsmöglichkeiten für Abläufe, die sich seit hundert Jahren nicht geändert haben! Dieses Potential ist kaum zu überschätzen.

Fortsetzung folgt ....


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